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Karrieretipps - Wie man sich international weiterentwickelt
Veröffentlicht am: 11 Nov 2022Willem Lankhorst ist so etwas wie ein Alleskönner. Bewusst wählte er ein breites Studienfach (International Business), um sich Optionen zu eröffnen. Als Consultant bei BCG vertiefte er sich bei jedem Projekt gezielt in einen anderen Sektor, eine neue Fragestellung oder eine andere Kultur. Auch nach seinem Ausstieg suchte er weiterhin neue Herausforderungen und Möglichkeiten, um mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Er ist überzeugt: „Um weiterzukommen, muss man selbst immer wieder neue Schritte wagen.”
Tipp 1: Schätzen Sie Ihre eigenen Fähigkeiten realistisch ein
„Als Kind erzählte ich jedem, dass ich einmal Comiczeichner werden wollte,” erinnert sich Willem. „Mein Lieblingscomic war Donald Duck und für mich gab es keinen Zweifel, dass ich die Hefte mein Leben lang lesen würde. Trotzdem war in der Mittelstufe Kunst das erste Fach, das ich abwählen musste. Mein Lehrer riet mir dazu, weil mir das Talent hierfür fehlte.” Eine persönliche Niederlage? „Nicht wirklich, ich habe den Traum schnell an den Nagel gehängt. Ab da war ich wieder offen für Neues und habe mich nicht festgelegt, was ich später einmal werden wollte.”
Tipp 2: Hören Sie auf Ihr Herz
Willem studierte International Business, ein sehr breites Fach, das ihm viele Türen öffnete. Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern weckten anschließend sein Interesse am Consulting. Als er von BCG zu einer fünftägigen Kennenlernveranstaltung in Paris eingeladen wurde, sprang der Funke über. „Mir war sofort klar: Das will ich machen,” erzählt Willem. „Eine breite Palette an Business-Problemen lösen, indem ich soziale Aspekte und grundlegende Fakten miteinander kombiniere. Genau diese Möglichkeit bot mir BCG als Arbeitgeber.”
Tipp 3: Passen Sie Ihre Story der Zielgruppe an
„BCG war vor allem eine gute Schule für mich,” berichtet Willem weiter. Storytelling nach dem Pyramidenprinzip, bei dem die Kernbotschaft am Anfang steht und danach sukzessive weiter ausgerollt wird, gehörte zu den wichtigsten Lerninhalten. „Man lernt, die eigene Botschaft klar und deutlich rüberzubringen. Dabei muss man sich vor allem die Frage stellen: An wen richte ich mich und was für ein Interesse hat die Person an meiner Geschichte? Das eine Mal muss man auf Board-Level einen Elevator Pitch parat haben und ein anderes Mal der Finanzabteilung das Finanzierungsmodell erklären können.”
Tipp 4: Seien Sie offen für andere Kulturen
2015 ging Willem nach New York, um an der Columbia Business School seinen MBA zu machen. „Da ich schon einen Business-Hintergrund hatte, war der Mehrwert eines MBA für mich nur begrenzt, aber es war eine großartige Zeit. Endlich hatte ich Zeit und Geld – obwohl Letzteres natürlich schnell knapp wird, wenn man in New York lebt. Doch in den anderthalb Jahren habe ich eine neue Stadt und 70 andere Nationalitäten kennengelernt. So habe ich Erfahrungen gesammelt, wie man mit anderen Kulturen zusammenarbeitet und warum andere uns Niederländer manchmal ein wenig seltsam finden. Seitdem habe ich nie mehr in Teams ohne internationale Kollegen gearbeitet. Zu meinem jetzigen Team bei HelloFresh gehören Kollegen aus dem Iran, Indien, Deutschland, den Niederlanden, Kanada und den USA. Diversität ist für mich ein bewährtes Argument: Sie fördert das Commitment und schafft neue Perspektiven und Ideen.”
Tipp 5: Nehmen Sie sich die Zeit für große Veränderungen
„Nach unserem MBA waren meine Frau und ich noch zwei Jahre lang bei BCG beschäftigt, aber wir wollte gerne eine Familie gründen. Das ging ziemlich schnell: Neun Monate später kam unsere erste Tochter Elisa zur Welt. Doch das Familienleben mit zwei Consulting-Jobs war eine ganz schöne Herausforderung – vor allem, weil die BCG-Niederlassung in Amsterdam damals gerade mit London und Brüssel fusionierte. Natürlich kann man internationale Projekte nach Absprache ablehnen, aber hierdurch beschränkt man sich in seinen Möglichkeiten und hat kein gutes Gefühl dabei.” Willem entschloss sich bewusst, seine Stelle bei BCG zu kündigen, bevor er etwas Neues hatte. „Um sich gut orientieren zu können, muss man sich die Zeit nehmen, mit verschiedenen Leuten zu sprechen. Man wird so oft von jemandem auf einen Kaffee einladen, aber zwischen Consulting-Job und Familienleben ist dafür einfach keine Zeit.”
Tipp 6: Trauen Sie sich, neue Schritte zu wagen
Willem stellte drei Bedingungen an seinen Exit: Er wollte weiter mit begeisterten Menschen zusammenarbeiten, neben strategischer Arbeit auch an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt sein und in seiner Tätigkeit immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden. „All das habe ich hier bei HelloFresh gefunden.” Innerhalb von vier Jahren wurde Willem mehrmals befördert. Sein Geheimnis: „Wenn man weiterkommen will, muss man selbst neue Schritte wagen. In meinem ersten Jahr hier war alles neu. Ich lernte, ein Team zu führen, Ergebnisse zu liefern und den Content zu verstehen. Im zweiten Jahr gelang mir das schon ein bisschen besser, das fand ich interessant. Doch als das Ganze zum dritten Mal von vorne losging, war es keine Herausforderung mehr. Als unser Director of Product in Elternzeit ging, bot ich daher an, einzuspringen. Sechs Monate lang war ich für ein völlig neues Thema und ein Team mit einer anderen Kultur verantwortlich – das hat mich ganz schön gefordert.”
Tipp 7: Suchen Sie den Kontakt zu internationalen Kollegen
Dank seiner Arbeitsmentalität stieg Willem im Januar 2022 als Director Strategic Product Development in das Strategieteam der deutschen Hauptverwaltung auf. Dort leitet er ein internationales Team, das an der Entwicklung neuer Produkte arbeitet, die HelloFresh wachsen lassen sollen. Dies kann alles Mögliche sein: Seniorenmahlzeiten, eine Ausweitung des Sortiments auf Familien, das Einspielen auf andere Essensmomente oder eine innovative E-Commerce Plattform. Willems Arbeitsplatz ist in Amsterdam, doch alle drei Wochen reist er nach Berlin. „Corona hat die Art, wie wir arbeiten, dauerhaft verändert – sicher bei internationalen Teams. Ich arbeite mit 17 Ländern zusammen, da kann ich natürlich nicht jeden Tag vor Ort sein. Daher findet die meiste Zusammenarbeit sowieso online statt. Aber für das Teambuilding ist es wichtig, regelmäßig an einem Ort zusammenzukommen.”
Tipp 8: Machen Sie es sich zu Hause einfacher mit HelloFresh
Willem nutzt selbst an vier Tagen in der Woche HelloFresh, und das empfiehlt er jedem. „Ich habe HelloFresh kennengelernt, als ich anfing, hier zu arbeiten, und heute möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Da ich eine Familie habe, möchte ich mir über nichts den Kopf zerbrechen müssen, wenn ich nach Hause komme. Alles ist bereits geregelt und auch noch lecker. Ich bleibe auf jedem Fall Kunde, bis die Kinder aus dem Haus sind,” lacht er und fügt ernst hinzu: „Hello Fresh ist ein Lebensretter. Ich stehe hundert Prozent dahinter und werbe auch außerhalb meiner Arbeit gerne dafür.”
CV Willem Lankhorst
2018 – heute: Von Head of Business Development and BI bis Director of Strategic Product Development, HelloFresh
2011 – 2018: Von Associate bis Consultant, BCG
2016: MBA, Columbia Business School
2011: MSC Finance, Maastricht University