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Karriereberatung von Stephan Hartgers
Veröffentlicht am: 21 Dez 2019Empfehlung 1: Die richtigen Kollegen auswählen
Stephan Hartgers hatte die Kriterien für den Ausstieg aus der Consulting-Welt sorgfältig ausgearbeitet. „Ich wollte in einem kleinen Unternehmen arbeiten, am liebsten im Gesundheitswesen, an der Schnittstelle zwischen Business und IT, in einer Führungsposition.“ Als er eine Stelle fand, die genau diesen Kriterien entsprach, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass sie ihn nicht wirklich glücklich machte. Es stellte sich heraus, dass ein Kriterium auf seiner Liste fehlte: Kollegen. „Der menschliche Faktor erwies sich als noch wichtiger als alle anderen Kriterien.“
Stephan tauschte seine Stelle gegen eine Interimsposition ein, die ihm genau das Gegenteil bot – das Zusammenspiel mit dem Team war es, was die Arbeit lohnend machte. „Das hat mir die Augen geöffnet. Ich habe erkannt, dass es noch andere Dinge gibt, die wichtig sind, als nur die rationalen Seiten des Jobs.“ Also beschloss er, in die Consultingbranche zurückzukehren: Er war gut in dem Job, fühlte sich wohl mit der zyklischen Arbeitsweise und passte zu den Leuten.
Empfehlung 2: Den Arbeitgeber sorgfältig auswählen, auch bei einer Übernahme
Ein Headhunter brachte Stephan mit den Gründern der Boutique Consulting Firma Morgan Clark & Company in Kontakt. „Die Firma war gerade erst gegründet worden und wuchs wie verrückt. Da hat es sofort Klick gemacht. Ein paar Jahre nachdem ich dort als Consultant angefangen hatte, wurden wir von einem amerikanischen Unternehmen, Mobiquity, übernommen. An diesem Punkt muss man sich fragen: Will ich für das übernehmende Unternehmen arbeiten? Niemand zwingt dich in diese neue Situation; du selbst bestimmst den Kurs deiner Karriere.“
Stephan hatte seine Antwort in nur zwei Tagen. „Mir war ziemlich schnell klar, dass es bei Mobiquity viele tolle Leute gibt, zu denen ich aufschauen und von denen ich viel lernen konnte. Und das ist ein sehr wichtiges Element für meine weiteren Schritte.“
Im Jahr 2019 wurde Mobiquity selbst wiederum von Hexaware übernommen. Stephan: „Es gab keine Änderungen in der Managementstruktur, und unser Wertversprechen blieb gleich. Wir behielten unsere eigene Identität, aber es bot uns mehr Möglichkeiten. Dieses Mal habe ich also keine Sekunde gezögert.“
Empfehlung 3: Ein klares Leistungsversprechen bieten
Mobiquity Europe wurde 2015 durch den Zusammenschluss von drei Unternehmen gegründet: einer Consultingfirma, einer Designfirma und einer Softwareentwicklungsfirma. „Das Leistungsversprechen des neuen Unternehmens – dass die drei Unternehmen zusammen mehr sind als die Summe der einzelnen Unternehmen – ist im Laufe der Zeit gewachsen und bringt verschiedene Disziplinen unter einem Dach zusammen, um Kunden bei ihrer Suche nach digitaler Innovation zu unterstützen.“ Mobiquity wendet seine eigene Methodik an, um spezifische Kundenprobleme zu lösen – sei es mit einer App, einem medizinischen Sensor oder einer digitalen Strategie. Mobiquity hilft seinen Kunden auch, ihr Innovationsmanagement intern zu koordinieren.
Und dafür gibt es eindeutig Bedarf auf dem Markt. „In den letzten drei Jahren sind wir jährlich um 30 % gewachsen“, sagt Stephan, „und wir gehen davon aus, dass wir diese Entwicklung fortsetzen werden, da unsere Positionierung auf dem Markt klar ist und unsere Partnerschaften gut konzipiert sind.“
CV Stephan Hartgers
2019 – heden
VP Digital Strategy, Mobiquity
2018 – 2019
Director of Strategy, Mobiquity
2015 – 2018
Managing Consultant, Mobiquity
2013 – 2015
Managing Consultant, Morgan Clark & Company
2012 – 2012
Project Manager New Business Development a.i., Guidion
2010 – 2012
Manager IT & Operations, ZorgDomein
2003 – 2009
Engagement Manager, McKinsey & Company
2001 – 2003
Consultant, KPMG
Empfehlung 4: Die Messlatte hoch ansetzen
Heutzutage ist Stephan nicht nur interaktiv in Projekte involviert, sondern als VP of Digital Strategy auch Mitglied des MT und verantwortlich für Strategie, Analytik und digitales Produktmanagement. „Mobiquity hat in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit geleistet. Daher ist es gut, dass ich eine solide Grundlage im Consulting aus dem reifen Umfeld von KPMG und McKinsey habe.“ Einerseits kommt sein Hintergrund bei Kundenprojekten zum Tragen. Andererseits nutzt er diesen, um seinen Kollegen Fähigkeiten wie konzeptionelles Problemlösen, analytisches Denken und Stakeholder-Management zu vermitteln. „Ich nutze meine Erfahrung als Maßstab für unsere Beratungsarbeit.“
Empfehlung 5: Die Karriere selber in die Hand nehmen
In einem jungen Unternehmen wie Mobiquity kann jeder Mitarbeiter einen sichtbaren Beitrag leisten. „Am Anfang haben wir hauptsächlich Seniors, Manager und Principals eingestellt“, erklärt Stephan, „so dass jeder mit minimaler Anleitung schnell effektiv war. Aber jetzt verfügen wir über die kritische Masse an Fähigkeiten und Tools, um den Leuten mehr Struktur zu geben. Wir haben unsere eigenen Methoden formalisiert und die MobAcademy mit Schulungskursen für verschiedene Ebenen und Kompetenzen eingerichtet. Also ja, Mobiquity reift heran, aber die Merkmale unserer Kultur sind immer noch ein unglaubliches Maß an Flexibilität, Freiheit und Unabhängigkeit. Mein Rat an meine Kollegen lautet daher immer: Gestalte deine eigene Karriere. Warte nicht darauf, dass dir hier jemand erklärt, wie man es macht.“
Die Mobiquity-Methode besteht aus fünf Schritten
- Ignition – Ideen und Strategie entwickeln
- Problem fit – Umsetzung von Ideen in Lösungen und Zusammenarbeit mit den Endnutzern, um festzustellen, ob sie das Problem erkennen und wenn ja, welche Lösungen am besten funktionieren
- Solution fit – Formen und Testen des ersten MVP
- Market fit – Aufbau der Lösung, damit sie in großem Maßstab eingeführt und von den Nutzern angenommen wird
- Scale – eine strategische Phase, damit ein ausgereiftes Produkt exponentiell wächst