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Interview mit Eric Arnoldussen und Rogier Smeets
Veröffentlicht am: 30 Apr 2019Vom Konferenzraum aus blicken wir auf die Maas und die berühmte Koningshavener Brücke. Upfield teilt sich derzeit noch das Gebäude mit Unilever, dem multinationalen Unternehmen, aus dem es 2018 hervorgegangen ist, wird aber bald in ein eigenes Gebäude umziehen. Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die Brotaufstrichfabrik von Upfield, über der brandneue Büroräume gebaut werden. Ein passenderer Standort ist kaum vorstellbar: neu, modern und so nah wie möglich an dem, worum es geht: dem Produkt.
Pflanzliche Erzeugnisse: gut für Mensch und Umwelt
Für Eric Arnoldussen, Commercial Director in den Niederlanden, waren die Marken und Produkte von Upfield der ausschlaggebende Faktor für seinen kürzlichen Wechsel von P&G. „Wir stellen gesunde, pflanzenbasierte Produkte her. Also pflanzliche Produkte, die die Verbraucher als Brotaufstrich oder zum Kochen und Backen verwenden können, die aber auch gut für die Gesundheit und den Planeten sind.“
Upfield ist ein weltweit führender Anbieter von Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis. Das Unternehmen ist in 95 Ländern tätig, beschäftigt 3.500 Mitarbeiter und besitzt so bekannte Marken wie Blue Band, Proactiv, Becel, Croma und Bertolli. Rogier Smeets (Gewinner des Young Captain Award 2018) ist CEO Südwest- und Mittelosteuropa und damit für mehr als fünfzehn europäische Märkte zuständig. Er sorgt dafür, dass die Strategie von Upfield überall gut umgesetzt wird.
Oder wie Rogier es neulich in der Schule seiner Tochter ausdrückte: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich Blue Band herstelle und verkaufe. Ich habe ihnen erklärt, dass unsere Produkte gesund sind, weil sie auf pflanzlicher Basis hergestellt werden und außerdem gut für das Klima sind. Es sind Produkte, die man mit einem guten Gefühl verwenden kann, wenn einem seine Gesundheit, das Klima oder vielleicht beides am Herzen liegt.“
Bewusst für pflanzlich entscheiden
Damit kommen Eric und Rogier schnell auf den Punkt: Upfield steht für gesunde und umweltbewusste Lebensmittel. Rogier: „Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass das, was wir essen, den größten Einfluss auf unseren Planeten hat, sogar mehr als die Art des Autos, das wir fahren.“ Eric: „Die Herstellung pflanzlicher Produkte erfordert relativ wenig Platz und Wasser.“
Deshalb unternimmt Upfield alles, um seine Produkte so attraktiv wie möglich zu gestalten. Der Geschmack hat oberste Priorität, denn er bestimmt letztlich, was die Menschen essen. Rogier: „Wir tun alles, was wir können, um den Menschen zu helfen, die richtige Wahl zu treffen. Es liegt an uns, die Schwelle für pflanzliche Lebensmittel so niedrig wie möglich zu anzusetzen.“ Eric: „Dabei geht es nicht nur um die Förderung unserer Produkte, sondern auch um die Bereitstellung von Informationen. Wir wollen erreichen, dass jeder Verbraucher die Vorteile von pflanzlichen Produkten kennt und sich bewusst dafür entscheidet.“
Vollständiger Fokus
Eine Mission, die auf gesunde Ernährung und ein besseres Klima abzielt, ist nicht einzigartig. Unilever und Mars Inc. zum Beispiel sprechen in ihrer Vision auch über ihren ökologischen Fußabdruck und eine nachhaltige Lebensweise. Eric: „Es ist großartig, dass Unternehmen den Ehrgeiz haben, in Sachen Gesundheit und Klima eine Führungsrolle zu übernehmen. In dieser Hinsicht sind wir einzigartig, denn als Unternehmen, das Produkte auf pflanzlicher Basis herstellt, müssen wir weniger Kompromisse eingehen. Wir konzentrieren uns auf die Freude, die die Menschen bei der Zubereitung ihrer Speisen empfinden. Wir sind ein Pure Player. Bei uns ist es nicht nur eines der Dinge, die wir tun, bei uns ist es alles, was wir tun.“
Dieser Schwerpunkt spiegelt sich auch in den Investitionen des Unternehmens wider. „Als wir noch eine Geschäftseinheit von Unilever waren, mussten wir Entscheidungen treffen.“ sagt Rogier. „Investieren wir in Brotaufstrich oder Shampoo? Jetzt ist alles zu 100 % auf unser Geschäft ausgerichtet. Wir investieren viel in verbesserte Rezepturen und in die Erneuerung unserer Marken und Produkte. Im vergangenen Jahr haben wir zum Beispiel 60 Prozent aller unserer Produkte verbessert: natürlicher, schmackhafter und oft auch beides. Wir werden diesen beispiellos hohen Prozentsatz auch in den kommenden Jahren beibehalten.“
Start-up Vibe
Seit Upfield auf eigenen Beinen steht ist alles anders. Es fühlt sich an wie ein Start-up-Unternehmen, das aber sofort in großem Maßstab arbeitet. Rogier: „Wir stehen erst am Anfang eines großen Wandels: eine neue Vision, neue Menschen und eine neue Kultur. Wir wechseln viel schneller, arbeiten datenorientierter und sind noch näher am Verbraucher. Wir haben auch unser Anspruchsniveau deutlich erhöht. Wir legen die Messlatte unglaublich hoch. Auf diese Weise zwingen wir uns gegenseitig, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Aber das Glas ist immer halb voll: Wir geben alle unser Bestes und helfen uns gegenseitig, das Maximum zu erreichen.“
Eric fühlt sich in dieser ehrgeizigen und unternehmerischen Kultur vollkommen zu Hause. „Ich bekomme den nötigen Freiraum, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen, und habe daher viel mehr Einfluss als in einem großen Unternehmen. Darüber hinaus ist die Entscheidungsfindung hier extrem schnell. Wenn ich eine gute Idee habe, gehe ich zu meinem Manager, und wenn er einverstanden ist, machen wir es einfach. Keine langen Entscheidungszyklen, sondern einfaches Handeln.“
Unternehmerisch hoch zwei
In Rotterdam arbeiten etwa 450 Menschen in der Fabrik und im Büro. Da die weltweite Zentrale in den Niederlanden angesiedelt ist, gibt es hier auch viele internationale Kollegen. Die Mitarbeiter kennen sich untereinander gut und arbeiten in kleinen Teams intensiv zusammen. Dadurch wird sehr transparent, wer was macht. Rogier: „Wir messen dem Unternehmertum großen Wert bei. Ich möchte, dass die Menschen Upfield so erleben, als wäre es ihr eigenes Unternehmen. Deshalb suche ich nach Menschen, die keine Angst vor Transparenz haben, sondern sie begrüßen. Menschen, die sich nach Verantwortung sehnen, die ehrgeizig sind. Wenn Sie jeden Tag in aller Ruhe Ihr Geschäft betreiben wollen, ist dies der falsche Ort.“
Eric erlebt diese Einstellung täglich. „Es gibt viel Energie, komplexe Probleme mit intelligenten, ehrgeizigen Menschen anzugehen. Es kostet viel Zeit und Energie, aber man bekommt auch viel zurück: Freiheit, Verantwortung, Karrierechancen und die Möglichkeit, etwas in der Welt zu bewirken. Ich bin wirklich stolz auf die Arbeit, die wir leisten. Wir tragen zur Lebensqualität bei, sowohl für die Menschen von heute als auch für künftige Generationen.“
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Upfield steht am Anfang einer Transformation. Das bedeutet, dass vieles gut läuft, aber es gibt auch viel Raum für Verbesserungen. Genau aus diesem Grund sieht Eric jetzt einen hervorragenden Zeitpunkt, um einzusteigen. „Man bekommt jetzt die Chance, das Unternehmen mit aufzubauen und zu gestalten. Zugleich muss einem die Dynamik und Ungewissheit eines jungen und schnell wachsenden Unternehmens zusagen. Das Wichtigste, was wir jetzt haben, ist unsere Vision. Dafür schreibt man sich ein.“
Darüber hinaus bietet Upfield die Möglichkeit, sich blitzschnell persönlich weiterzuentwickeln. Rogier: „Meine Karriere verlief immer schnell. Aber die Lernkurve ist hier noch extremer. Alles ist First Time. Wie das Erleben und Leiten einer solch intensiven Transformation. Das ist sehr wertvoll. Ich suche Leute, die den Willen und den Ehrgeiz haben, sich zu engagieren.“